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Künstler: Gwar

Album: Ragnarök

Erscheinungsjahr: 1995

Anspieltipp: Meat sandwich

Autor: Markus

Die Amis von Gwar haben einen an der Waffel und zwar ganz gewaltig. Die selbsternannten "Scumdogs of the universe“ beeindrucken beispielsweise die Besucher ihrer zahlreichen Livekonzerte mit einer ekelerregenden Bühnenshow, verspritzen Kunstblut und ebensolches Sperma, geben die Geburt widerlicher Wesen zum Besten und haben auch sonst keine Probleme damit, ihren ganz und gar perversen Vorlieben zu frönen. In der Öffentlichkeit lassen sich die Recken um Frontguru Oderus Urungus nur in ihren Monsterkostümen blicken und werden nicht müde davon zu erzählen, dass sie in bälde die Weltherrschaft an sich reißen wollen. Nur wenn man sich Obengenanntes verinnerlicht, kann man verstehen, warum die Musik auf „Ragnarök“ so geworden ist, wie sie aus den Boxen tönt. Kurz gesagt: Eine Ansammlung völlig irrsinnig anmutender, dilettantisch eingespielter, von äußerst  merkwürdigem Humor geprägter Songs, die man alles andere als ernst nehmen sollte. Es gibt einfach nur zwei Möglichkeiten: Entweder man hasst Gwar dafür, dass sie ihre Instrumente nicht im Ansatz beherrschen oder man liebt sie wegen des obskuren Humors, mit dem die Mutanten hier zu Werke gehen.

Da auf mich eindeutig letzteres zutrifft und mich Oderus Urugnus und Konsorten vor allem auf "Ragnarök“ so richtig zum Lachen bringen können, werde ich es mir nicht nehmen lassen den einen oder anderen Song der Chaotentruppe etwas näher zu beleuchten. „Meat Sandwich“ ist eine schlecht eingespielte aber absolut unterhaltsame Mitgröhl-Nummer, die durch einen völlig hirnrissigen Text auf sich aufmerksam macht. Der Gesang des Frontmannes ist im übrigen so schlecht, dass er schon wieder das Prädikat „kultig“ verdient hat. Sehr spaßig ist auch das dazugehörige Video geworden, welches unter anderem die gesamte Belegschaft Gwars bei einem Basketballspiel mit Jesus (!) zeigt. „New Plaque“ hingegen ist eine bitterböser Song geworden, in welchem Dinge gesungen werden, die eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Der Name des Tracks lässt schon erahnen, über was sich hier lustig gemacht wird. Natürlich gehört sich so etwas nicht. Aber so sind die Monster nun mal: Äußerst rüpelhaft und schamlos. Der Titeltrack des Albums ist ein völlig verstört klingender Pseudo-Hit, der im Refrain regelrecht explodiert und zum schreien komisch anmutet, während „Dirty, Filthy“ fast nur aus genau diesen beiden Worten besteht und ein starkes Punk Flair aufweist.

Wer danach immer noch nicht genug hat, sollte sich mal die völlig wahnwitzigen Tracks „Stalin’s organs“ ,„Knife in yer guts“  oder „Surf of sin“ reintun. Leute, ich sage euch, hier wird garantiert kein Auge trocken bleiben. „Ragnarök“ mag zwar rein musikalisch einer mittleren Katastrophe gleichkommen, der Spaßfaktor allerdings ist ungleich höher anzusiedeln. Es gibt immer noch Tage, an denen ich die Scheibe aus dem Schrank hole und sie mir zu Gemüte führe. Meistens passiert dies zwar nur nach dem Konsum einer gehörigen Menge Alkohols, aber was soll’s?

 

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